„Hamburg ist keine Fahrradstadt, sondern eine Mobilitätsstadt, in der alle Verkehrsträger beachtet werden müssen“, sagt der Verein Hamburger Spediteure e.V. (Positionspapier April 2018). Der Senat sagt, die Stadt müsse immer weiter wachsen. Also: Immer mehr Gewerbeparks, Logistik-Zentren und Güterverkehr, der auf neuen Autobahnen und Bundesstraßen rattert. Rund um die Uhr. Die Menschen, die auf der Straße und in den Lagerhäusern arbeiten, müssen auch rund um die Uhr arbeiten. Steigende Mietpreise lassen viele Leute in die städtischen Randbezirke ziehen, wo man – gerade bei unregelmäßigen Arbeitszeiten – auf das Auto angewiesen ist.
In Hamburg-Heimfeld spüren wir das deutlich: Die Autobahn A26 von Stade schiebt sich immer weiter durch das Moor; neue Gewerbegebiete in Hausbruch, Neugraben bis Neu Wulmstorf lassen den Verkehr auf der Cuxe (B73) wird starker anschwellen u.a.m.
Der Senat verspricht „Intelligenz“ (aahh, ja!) als Ausweg – „Intelligente Mobilität“. Das verspricht nicht weniger, sondern noch mehr Verkehr auf der vorhandenen Infrastruktur (und mit weniger Personal). Der Preis oben drauf ist eine möglichst lückenlose Überwachung von Arbeitenden und gerade nicht Arbeitenden, wo immer sie sich bewegen, durch Kameras, und Sensoren.
Auch die Wohngebiete bekommen immer mehr ab: Die Heimfelder Straße ist zur Durchgangspassage geworden und die vormaligen und offiziell noch so deklarierten Spielstraßen um den Alten Postweg gehören seit ein paar Jahren faktisch den Autos.
Wir laden am 28.August um 19.30 Uhr zu einer Veranstaltung im Mieterpavillon (Friedrich-Naumann-Str.7) ein. Die Einladung findet ihr hier: „Wer spielt auf der Spielstraße? Vor allem Autofahrer“
Auf der Veranstaltung wollen wir uns über die Probleme, die wir mit dem zunehmenden Verkehr im Wohnbereich haben, austauschen und überlegen, ob und was wir gemeinsam tun könnten.
Computerzeitschrift c`t, 27.04.2018
Autonome Autos sind noch Zukunftsmusik und fahren bislang nur in Testprojekten? Stimmt gar nicht: Jeder kann sich schon von Roboterbussen umherkutschieren lassen. Wir sind in Bad Birnbach, Berlin und Las Vegas eingestiegen. …
Interview mit Prof. Dr. Andreas Knie, Leiter des Innovationszentrums für Mobilität und gesellschaftlichen Wandel (InnoZ) in Berlin.
c’t: Halten Sie es für möglich, dass das Experiment des vollautonomen Personennahverkehrs auch komplett scheitern kann?
Knie: Ja. Man kann jetzt schon sagen, dass diese autonomen Shuttles zur kurzfristigen Lösung der Abgasproblematik und der Luftreinhaltepolitik in Städten noch nichts beitragen können. Das ist ein Invest in die Zukunft. Sinn ergeben die Shuttles aber zum Beispiel in Gebieten, die vom klassischen ÖPNV nicht bedient werden können, also die schwachlastigen Gegenden am Rande der Stadt. Da kann man einfacher etwas absperren – denn darauf wird es herauslaufen: Dass diese autonomen Shuttles eine eigene Fahrspur bekommen und da ganz für sich sein können.
https://www.heise.de/ct/ausgabe/2018-10-Wo-und-wie-autonome-Busse-jetzt-schon-fahren-4031063.html