Ein Mittel, um die Macht in Herrschaftssystemen zu erhalten ist Angst.

Rainer Mausfeld ist emeritierter Professor für Wahrnehmungs- und Kognitionsforschung an der Universität Kiel. In seinem Buch „Angst und Macht“ stellt er die Erzeugung von Angst als Herrschaftstechnik in kapitalistischen Demokratien vor. Deren Eliten stehen vor dem Dilemma, dass der neoliberale Transformationsprozess für den armen Teil der Bevölkerung offensichtlich negative Folgen hat und gegen ihre Interessen ist, während die Politik gleichzeitig eine Legitimation ihres Handelns durch „demokratische Willensbildung“ benötigt. Um dieses Dilemma aufzulösen und das neoliberale Projekt voranzutreiben, werden ausgefeilte Manipulationsmethoden des Bewusstseins der Individuen eingesetzt. Ein wichtiges Element ist dabei die systematische Erzeugung von Ängsten. Diese haben einen starken und tiefgehenden psychologischen Einfluss auf uns sowie unser Handeln (und Nichthandeln); viel tiefgreifender als rationale Erklärungsmuster und Meinungen.
Im Vortrag werden die Wirkmechanismen der Angsterzeugung im Neoliberalismus sowie die Auswirkungen vorgestellt. In der anschließenden Diskussion soll gemeinsam der Frage nachgegangen werde, wie man sich von diesen Wirkmechanismen befreien und eine eigene Position einnehmen kann.
Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 25.Oktober 2022 im Mieterpavillon Heimfeld,
Friedrich-Naumann-Str.7
19.30 Uhr