„Migration“ – warum ist das so ein Reizthema?

Diskussionsveranstaltung
Dienstag, den 27.August 2024 um 19.30 Uhr
Mieterpavillon, Friedrich-Naumann-Str.7

Schon die Wortwahl deutet es an: Früher wurde gegen „Gastarbeiter“ oder gegen „Ausländer“ polemisiert (um es neutral auszudrücken), heute vor allem gegen „Migration“ und – wenn auch weniger – gegen „Migranten“. Nimmt man diese veränderte Ausdrucksweise ernst, kann man sie so interpretieren: Es geht aktuell in erster Linie um die Migrationspolitik und weniger um die Behauptung einer grundsätzlichen „Andersartigkeit“ von Zuwanderern.

„Das ganze Thema der Migration wird in Deutschland immer sehr ideologisch behandelt. Wer immer gegen offene Grenzen ist, ist ein Rassist, oder anders herum, wer dafür ist, will die Gesellschaft zerstören. Keine dieser beiden Sichtweisen ändert etwas an den bereits bestehenden Zuständen; aber es geschieht noch etwas anderes – diese Art der Debatte lenkt völlig von der Verantwortung der Politiker ab, die über den Umgang mit den Folgen zu entscheiden haben.“

Dagmar Henn, „Migration: Statt über die Grenzen sollten wir über Verantwortung reden“ https://dert.online/inland/211043-migration-statt-ueber-grenzen-sollten/


Ausgehend davon,

  • wie sich die heutige Migrationspolitik von den verschiedenen Phasen der Einwanderungspolitik in der Nachkriegsepoche unterscheidet,
  • welche Formen der Regulation zwischen Anwerbung, Abschottung, Integration und Repression die deutsche Politik damals dazu entwickelt hat und
  • welche Konflikte und Kämpfe es jeweils in diesem Zusammenhang gab,

    wollen wir uns anschauen, welche Formen der Regulation heute von der Politik verfolgt werden (hierzu insbesondere BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) und „Die Linke“, um uns dann zu fragen:

Welche sozialen Probleme stehen hinter der Ablehnung der aktuellen Migrationspolitik?
oder auch
Welche Ziele und Erwartungen stehen hinter der Befürwortung der aktuellen Migrationspolitik?
Aber auch:
„Wie sehen wir selber das alles? Wollen wir uns da positionieren und wenn ja, wie?

Zur Diskussion um die unterschiedlichen parteipolitischen Positionen des BSW (Bündnis Sahra Wagenknecht) und der Linkspartei weisen wir auf einen Beitrag aus dem Jour Fixe Gewerkschaftslinke Hamburg hin:

Grenzenlos? Stichworte zur Diskussion um das Thema Migration
https://gewerkschaftslinke.hamburg/2024/08/16/grenzenlos-stichworte-zur-diskussion-um-das-thema-migration/


Wir hoffen auf eine lebhafte und konstruktive Diskussion!

„Nackt in der Gesundheitscloud“

Film- und Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 28.Mai 2024 um 19.30 Uhr
Mieterpavillon, Friedrich- Naumann- Straße 7

Das Portal des Vereins »Patientenrechte und Datenschutz e.V.« schrieb als Rezension des Videos des Journalisten Norbert Häring im September 2023 folgendes:

Unter diesem Titel hat der Publizist und Blogger Norbert Haering ein Video veröffentlicht, das sich in weiten Teilen mit mit den aktuellen Plänen von Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) auseinandersetzt, einen noch stärkeren Zugriff auf die Gesundheits- und Behandlungsdaten der mehr als 73 Mio. Menschen in Deutschland zu erhalten, die gesetzlich krankenversichert sind.
In seinem Video greift Haering auch auf Aussagen verschiedener Veranstaltungen zurück, die der Verein Patientenrechte und Datenschutze. V. gemeinsam mit anderen Organisationen in den Jahren 2021 – 2023 zum Thema Digitalisierung des Gesundheitswesens gemacht hat und die hier als Videos dokumentiert sind.
Der Beitrag von Haering pflegt einen weitestgehend unaufgeregten, sachlichen Stil und ist in seinen Aussagen gut durch Quellenangaben belegt. Er ist – bezogen auf das Thema „Patientenrechte und Datenschutz“ – gut recherchiert, gut und verständlich aufgearbeitet und in der Sache korrekt. Die Verknüpfung dieser Thematik mit den Themenfeldern Corona-Pandemie und Impfpflicht im dritten Drittel des Videos ist aus Sicht des Rezensenten aber wenig zielführend und entbehrlich
.“

Soweit es um die reine Darstellung der politischen Akteure von Spahn, Lauterbach und Co. geht, können wir den Film nur zustimmend zur Kenntnis nehmen. Zur Diskussion stellen wollen wir dagegen die Interpretation Härings. Er ist in den Corona- Jahren als fundierter Kritiker der staatlichen Politik populär geworden. Allerdings darf man auch nicht vergessen, dass er ein Ökonom ist, der dem bürgerlichen Denken verpflichtet ist. Er studierte Volkswirtschaftslehre, war drei Jahre als Analyst bei der Commerzbank tätig und verdient seit Ende der 90er Jahre sein Geld als Wirtschaftsjournalist – bei der Börsen-Zeitung, später bei der Financial Times Deutschland und beim Handelsblatt.

Neben anderen würden wir gerne vier Punkte mit euch diskutieren:

1) Er sieht in der Digitalisierung der Gesundheitsversorgung die Etablierung eines Kontrollregimes, das nicht etwa die Steigerung des Gesundheitszustandes zum Ziel hat, sondern die weitere Reichtumsanhäufung der Großkonzerne bedient.

2) Er sagt: „Daten sind der neue Rohstoff“: nach der Aneignung der menschlichen Arbeit folge die historische Phase, in der der menschliche Körper durch das Kapital angeeignet werde.

3) Das gipfelt in der dystopischen Vorstellung eines „digitalen Feudalismus“, also einer Gesellschaft, die ihren „Lehnsherren“ ausgeliefert ist, der ihnen Nutzungsrechte zuteilt oder wieder entzieht. Das sei der Kern dessen, was Klaus Schwab als Vision formuliert hat: „Ihr werdet nichts besitzen, aber glücklich sein!“

4) Häring stellt dagegen: „Eigentum ist Freiheit“ und „Bargeld ist Freiheit“

Wir haben da viele Fragen und auch Widerspruch zu und freuen uns, mit euch darüber zu diskutieren!

„Bezahlt wird nicht!“ Eine Szenische Lesung

tutti insieme! Alle (lesen) zusammen!
Und zwar diesmal…:
Bezahlt wird nicht!

Freitag, 24.Mai 2024 um 20.00 Uhr im Kulturverein „alles wird schön“, Friedrich-Naumann-Str.27

„Bezahlt wird nicht!“ ist eine Farce des italienischen Schriftstellers und Literaturnobelpreisträgers Dario Fo, die 1974 in Mailand veröffentlicht wurde.

Italien revoltiert: Die Hausfrauen eines armen Stadtteils plündern den örtlichen Lebensmittelmarkt. Unter ihnen Antonia. Sie ist eine resolute Kommunistin, während ihr Ehemann Giovanni bemüht ist, sozialen Fortschritt über die Wahlurne zu verwirklichen. Mit dem Pöbel in einen Topf geworfen zu werden, widerstrebt ihm. Doch das ist immer schwieriger durchzuhalten: Erst streikt das Personal in seiner Betriebskantine und seine Frau hat abends als Ersatz nur gestohlenes Tierfutter anzubieten. Dann streiken die Angestellten der Eisenbahn, die einen Nulltarif für alle Passagiere durchsetzen wollen. Schließlich soll die Fabrik, in der er arbeitet, geschlossen werden. Unter all diesen Eindrücken ändert er seine Meinung. Es beginnt ein groteskes Verwirrspiel zwischen zwei beteiligten Ehepaaren, einem Wachmann, einem Carabiniere und einem Bestatter.

Aus dem Schlusschor:
„„Eine Welt, in der man merkt, daß es noch einen Himmel gibt … und Pflanzen, die blüh‘n … daß es sogar einen Frühling gibt … und Mädchen, die lachen und singen. Und wenn du eines Tages sterben mußt, stirbt nicht ein alter, ausgepumpter Maulesel, nein, ein Mensch stirbt, ein Mensch, der frei und zufrieden gelebt hat, mit anderen freien Menschen.“

Wer Lust hat, bei der Szenischen Lesung mitzulesen, sucht sich eine Rolle aus, wer nur zuhören will, lauscht einfach.

Nie wieder Friede. Eine bittere Komödie über Militarismus & Antipazifismus

Szenische Lesung
Freitag, den 26.April 2024 um 20 Uhr
Kulturverein „alles wird schön“, Friedrich-Naumann- Straße 27

Im kleinen Land Dunkelstein ist eine neue Regierung gewählt worden. Als Emblem führt sie die Sonnenblume. In einem großen Fest wird der ewige Frieden beschworen; es sollen keine Waffen produziert und schon gar nicht in Kriegsgebiete exportiert werden. Doch dann trifft ein Telegramm ein: Dunkelstein sei der Krieg erklärt worden. Von wem und warum, weiß niemand. Egal. Von jetzt auf gleich wird die „Zeitenwende“ vollzogen; Friedenslieder werden zu Kriegsliedern umgedichtet. Deserteure werden eingesperrt, die eigenen Felder abgebrannt, damit sich Spione und Fahnenflüchtige dort nicht mehr verstecken können. Unternehmer und Spekulanten freuen sich.
Das Spektakel auf der Erde geht auf eine verhängnisvolle Wette im Himmel zurück: Der heilige Franziskus wollte seinem Gegenpart Napoleon nicht glauben, dass die Menschheit den ewigen Frieden gar nicht will…
So in etwa ist die Ausgangslage des 1934 geschriebenen kurzen Bühnenwerkes von Ernst Toller. Seine Erfahrungen als Kriegsfreiwilliger 1914-16 wandelten den bürgerlichen jungen Mann zum Anarchisten. Als Beteiligter der Münchener Räterepublik entging er nur knapp dem Todesurteil und verbrachte fünf Jahre in Festungshaft. Anschließend veröffentlichte er als Dichter und Bühnenautor eine Vielzahl von Werken über den Krieg und die Hoffnungen der Revolutionsjahre. 1933 ging er ins Exil, seine Werke wurden von den Nazis verbrannt. 1939 nahm er sich angesichts des bevorstehenden zweiten Weltkrieges in New York das Leben.

Wir lesen mit verteilten Rollen: Wer Lust hat, sucht sich eine Rolle aus, wer nur zuhören will, lauscht einfach!

Die Tolstoi- Friedensbibliothek stellt den Text freundlicherweise zur Verfügung – in der Hoffnung, dass dieses Werk gerade heute wieder gelesen, aufgeführt und diskutiert wird!

siehe: https://www.tolstoi-friedensbibliothek.de/wp-content/uploads/2024/03/TFb_X001_Toller.pdf

Militarisierung macht Schule – Wer den Krieg nicht verlieren will, muss die Köpfe gewinnen

Diskussionsveranstaltung
Dienstag, 30.Januar 2024 um 19.30 Uhr
Mieterpavillon, Friedrich-Naumannstr.7

Deutschland soll kriegstauglich werden, sagt unser Noch-Verteidigungs- und vielleicht bald Kriegsminister Pistorius. Die Soldaten seien verweichlicht, die Ausrüstung der Bundeswehr veraltet, die Strukturen modernisierungsbedürftig. Geld soll her und das nicht zu knapp, um die Armee auf neue Herausforderungen vorzubereiten und sie wieder (?) kriegstauglich zu machen. Nach den 100 Milliarden „Sondervermögen“, die der Bundeswehr einmalig im Jahr 2022 zugestanden wurden, soll zukünftig die 2%-Regel eingehalten werden, also jährlich 2% des BIP als Bundeswehretat. Das wären immerhin 67 Milliarden Euro – pro Jahr!
Link zur Bundeszentrale für Politische Bildung

Allein diese Entwicklung ist schlimm genug. Aber: „Welche Rolle (…) Politik und Gesellschaft spielen, um Deutschland wieder wehrbereit zu machen, was geschehen muss, um die politischen Entscheidungsträger und das Volk «kriegswillig» zu machen, damit hat sich die Bundesrepublik bisher kaum beschäftigt“. Fest steht (angeblich): Den Deutschen mangelt es am politischen Willen zum Kampf – so der ehemalige Oberkommandierende der US-Landstreitkräfte in Europa
Link zur Neuen Zürcher Zeitung

Das soll nun anders werden. Neben vielen Bereichen (Zivilschutz, Gesundheitswesen) soll Kriegsvorbereitung auch im Bildungsbereich fester Bestandteil werden und so dafür sorgen, dass zukünftige Generationen lernen, in Feindbildern zu denken. Statt gesellschaftliche Konflikte als solche zu verstehen, werden sie von den Herrschenden moralisiert. Politische Gegner sollen zu Feinden werden, mit denen man nicht mehr verhandelt, sondern die es nur noch zu vernichten gilt. Wie sich das auf die Gesellschaft auswirkt, erleben wir ja bereits seit der Corona-Zeit und zu befürchten steht: „Schlimmer geht immer“.
Selbstredend wird die mental-psychologische Kriegsvorbereitung nicht plump als solche vermarktet. Zu hören bekommen wir beispielsweise: „Die Zukunft braucht weltoffene, politisch kompetente und handlungsfähige Menschen mit Gestaltungskompetenz, die bereit sind, sich für zukunftsfähige Lösungen einzusetzen, mit globaler Perspektive und lokalem Blick.
„KOOPERATIONSVEREINBARUNG Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur Schleswig-Holstein und Landeskommando Schleswig-Holstein“ vom August 2021

Erreicht werden soll dies durch Bildungsarbeit. Unter anderem durch so genannte Jugend­offiziere der Bundeswehr, die ja bereits seit Längerem zwecks „politischer Bildungsarbeit“ in Schulen eingesetzt werden. (Link zur Bundeswehr)

Angeblich bieten „Die Bildungsangebote der Jugendoffiziere (…) die Möglichkeit, komplementär und multiperspektivisch auch soziale, wirtschaftliche, umwelt- und entwicklungspolitische Aspekte eines erweiterten Sicherheitsbegriffes im Kontext der Friedenssicherung [!] zu vermitteln.
Präambel der „KOOPERATIONSVEREINBARUNG zwischen dem Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur des Landes Schleswig-Holstein und dem Landeskommando Schleswig-Holstein“ vom August 2021

Ist die Militarisierung des Bildungswesens neu? Oder ist sie die konsequente Weiterführung einer zunehmend auf Kapitalinteressen getrimmten Bildungsauffassung?
Diese Frage wollen wir in unserer Veranstaltung diskutieren. Eine Ahnung, was noch kommen kann, haben wir durch den Umgang mit den Krisen und Kriegen der letzten vier Jahre erleben können. Vielleicht entwickeln wir Ideen, wie wir Menschen in den Schulen den Rücken stärken können, dagegen anzugehen und finden Ansätze dafür, wie eine „Erziehung zum friedlichen Miteinander“ aussehen könnte.

Ein paar Texte zum Hintergrund:

Bernd Schoepe: Cancel Culture macht Schule!
Wie der neoliberale Schulumbau eine institutionalisierte Form von Cancel Culture hervorbringt, die Demokratie und Bildung gleichermaßen abzuwickeln droht

https://www.gew-ansbach.de/data/2021/11/Schoepe_Cancel_Culture_macht_Schule.pdf

Schoepe geht es in diesem Text nicht speziell um die Militarisierung, aber um die Tendenz zum Autoritären in der Bildung, die er als Folge des von der OECD / dem Kapital durchgesetzten Paradigmenwechsels in der Pädagogik betrachtet.

IMI-Studie 2010/02
Die Eroberung der Schulen: Wie die Bundeswehr in Bildungsstätten wirbt
Infomationsstelle Militarisierung. 19. Januar 2010
https://www.imi-online.de/2010/01/19/die-eroberung-der-sc/

Die Eroberung der Köpfe: Wie die Bundeswehr in Bildungseinrichtungen wirbt
https://www.gew-wiesbaden.de/fileadmin/user_upload/Die_Eroberung_der_Koepfe.pdf

So sollte es sein!!

Biomasse Mensch? Ein böser Zukunftsroman aus den 60ern

Laien’s Film-Club
Freitag, 24.November 2023 um 20 Uhr
Kulturverein Alles Wird Schön, Friedrich-Naumann-Str.27

Warum betreibt Kanada Euthanasie bei den Armen?“ fragte im April 2022 das britische Magazin Magazine The Spectator. Die Antwort: Geld. Unproduktive Menschen am Leben zu halten, ist für eine Gesellschaft, die auf Profit ausgerichtet ist, unnütz. Fast 100 Mio. Euro ließe sich für das öffentliche Gesundheitswesen durch ein forciertes Ableben einsparen, errechneten kanadische Gesundheitsökonomen.
Kanada unter dem schneidigen Premier Justin Trudeau ist für die grün-liberalen Mittelschichten ein Vorzeigemodell. Divers, weltoffen. Auch in Punkto „Sterbehilfe“ schauen viele hierzulande hoffnungsvoll auf den Vorreiter Kanada. Verspricht die dortige Regierung doch, Menschen ihre „letzte Entscheidung“ selbstbestimmt und in Würde treffen zu lassen. Seit 2016 ist aktive Sterbehilfe legalisiert. Der Personenkreis, dem dadurch „geholfen“ werden darf, wird immer größer: waren es zuerst Todkranke, dann psychisch Kranke, sollen es nun behinderte Kinder und ältere Menschen sein, die zwar nicht krank, aber genug vom Leben hätten. Untersuchungen, die nachgefragt haben, warum Menschen nach der tödlichen Spritze rufen, geben an: 85 % der Personen, die um Sterbehilfe baten, äußerten als Gründe „Verlust der Fähigkeit, sinnvolle Aktivitäten auszuführen“ beziehungsweise „Verlust der Fähigkeit, Aktivitäten des täglichen Lebens zu verrichten“. 36 % fühlten sich als „eine Last für ihre Angehörigen“. Fast jeder fünfte nannte „Isolation und Einsamkeit“ als Grund für den Wunsch nach Tötung (17 %). Alles Probleme, die sich nur durch den Tod lösen lassen??

Eine noch perversere Lösung dieses Problems zeigt der dystopische Science Fiction, den wir zeigen werden. Er ist die Verfilmung eines Romans aus den 60er Jahre. In dem erscheint eine gnadenlose Welt, in der alleine eine kleine Schicht von Superreichen Zugang zu gesunden Nahrungsmitteln, Trinkwasser und ärztlicher Versorgung hat.
In den 70ern wurden in Hollywood auch noch manchmal gesellschaftskritische Filme gedreht!

Laien’s Dok-Film Abend: Die Schlacht um Chile

Freitag, 20.Oktober 2023 um 20 Uhr
Kulturverein Alles Wird Schön, Friedrich-Naumann-Str.27

Die Lieder des 1973 ermordeten Sängers Vicor Jara sind auch heute noch allgegenwärtig: Protestierende in Santiago de Chile im Jahre 2019

1973, vor 50 Jahren, wurde in Chile die gewählte linke, sozialistische Regierung der Vereinigten Linken, der Unidad Popular, durch einen von den USA eingefädelten Putsch gestürzt und Präsident Salvador Allende ermordet.
Damit war das Projekt, auf dem Weg demokratischer Wahlen erstmals eine sozialistische Regierung zu bilden, gewaltsam beendet. Allende hatte 1970 mit der Unidad Popular, der vereinigten Linke, die Wahlen gewonnen. Vor allem das Wirtschaftsprogramm seiner Regierung erregte weltweite Aufmerksamkeit: entschädigungslose Verstaatlichung der Bodenschätze, die Enteignung von ausländischen Großunternehmen und der Banken, eine Agrarreform sowie die Festlegung von Mieten und Grundnahrungsmittel und schließlich eine kostenlose Schulbildung und Gesundheitsversorgung. Das war aus Sicht der USA und deren Gefolgschaft inakzeptabel. Deshalb wurde dies Regierung von Anfang an aufs Schärfste bekämpft. Ähnlich wie bei anderen Putschen in Südamerika und Asien, spielte das Militär die entscheidende Rolle. In diesem Fall war Augusto Pinochet, ein bis dahin relativ unbekannter General, derjenige, der die Impulse setzte und die Verfolgung und Ermordung der linken Kräfte befahl. Unterstützt wurde er durch die besser situierte Mittelschicht. Der Antikommunismus war in diesen Kreisen weit verbreitet.
Der Film, gedreht von Patricio Guzman, besteht eigentlich aus drei unabhängigen Filmen:
Teil 1: Aufstand der Bourgeoisie
Teil 2: Der Putsch
Teil 3: Die Macht des Volkes

Wir sehen den Teil 2, „Der Putsch“. Er zeigt Anfang, Endpunkt und den Verlauf.

Bei der anschließenden Diskussion soll die Rolle der Bundesrepublik Deutschland nicht unerwähnt bleiben.

Jean Genet: Die Zofen

Szenische Lesung
Samstag, 07.Oktober 2023, 19.30 Uhr
Mieterpavillon, Friedrich-Naumann-Str.7

Ihr habt Glück, dass man euch Kleider schenkt. Ich muss sie mir kaufen, wenn ich welche will. Aber ich werde noch prächtigere bestellen, damit der Trauerzug für den gnädigen Herrn noch glänzender ausfällt.
– Die gnädige Frau

Wie wird man seinen Unterdrücker los? Wie wird man Unterdrückung überhaupt los?
Die Uraufführung des Stückes „Die Zofen“ von Jean Genet (1910–1986) fand 1947 in Paris statt, kurz nach Kriegsende, nach Besatzung, Kollaboration, Verfolgung und Widerstand. Sein Stück ist allerdings keines des Triumphes, es bleibt eine Tragödie. Vielleicht deswegen wurde es seinerzeit von der Presse überwiegend negativ aufgenommen. Aber es wurde eines seiner meist gespielten Theaterstücke.
Die Schwestern Claire und Solange dienen als Dienstmädchen – Zofen – in einem reichen Haushalt. Ihren Herrn haben sie mit falschen Anschuldigungen ins Gefängnis gebracht. Als die Herrin gerade nicht da ist, tauschen sie die Rollen und spielen Herrin und Zofe. In diesem Rollenspiel entwickeln sie verschiedene Varianten, sich ihrer Herrschaft zu entledigen. Zwischendurch kommt allerdings die echte Madame nach Hause.
Jean Genet war in den späten 40er und den 50er Jahren einer der Lieblinge der französischen Existenzialisten um Satre.
„Wir haben derzeit in Frankreich ein absolutes literarisches Genie: es heißt Jean Genet, und sein Stil, das ist der von Descartes.“ (Satre)
Sicherlich auch wegen seines unsteten und unkonventionellen Lebens. Als uneheliches Kind wurde er von seiner Mutter der Fürsorge und von der einer Handwerkerfamilie in Obhut übergeben. Trotz eines erfolgreichen Schulabschlusses suchte und fand er keinen Übergang in ein bürgerliches Leben. Er begann mit 14 Jahren in einer Fürsorgeeinrichtung eine Lehre als Drucker, haute ab und hielt sich als Vagabund mit Diebstählen und als Strichjunge über Wasser. Seine weiteren Stationen waren diverse Gefängnisse, Psychatrie, eine Besserungskolonie und schließlich das Militär. Mit Mitte 20 wurde er 1936 / 37 als Deserteur gesucht und durchwanderte zahlreiche europäische Länder. Im Gefängnis verfasste er denn auch 1942 seine ersten Gedichte, die ihren Weg in die Pariser Intellektuellenzirkel fanden. Sein literarisches Schaffen hatte lange Krisen durch Depressionen und in der 70er Jahren legte er seinen Schwerpunkt in politisches Engagement. 1986 starb er nach einer langen Krebserkrankung.

Wir lesen gemeinsam mit verteilten Rollen.
Wer nur zuhören möchte, hört zu.

WHO und EU auf dem Weg zur neuen Gesundheitspolizei?!

Diskussionsveranstaltung
Dienstag, den 31.Oktober 2023 um 19.30 Uhr
Mieterpavillon, Friedrich-Naumann-Str.7

Bundeswehr zur Lagebesprechung im Altenheim. Quelle: Wehrmedizin

1948 wurde die Weltgesundheitsorganisation WHO als Unterorganisation der Vereinten Nationen gegründet. Lange Zeit hatte sie einen relativ guten Ruf; sie hat in den 70er Jahren ihren Fokus auf die Verbesserung der Lebensbedingungen und eine generelle Gesundheitsversorgung gelegt.
Doch seit den 90er Jahren ziehen sich ihre staatlichen Träger zurück und überlassen das Feld privaten „Wohltätigkeitsstiftungen“ (allen voran die Gates Foundation), in deren Aufsichtsräten u.a. Vertreter von Pharmaherstellern sitzen. So werden heute privatwirtschaftliche Akteure mit staatlichen Vollmachten ausgestattet.
Halt! Die WHO hat für sich keine staatlichen Aufgaben und Vollstreckungsmöglichkeiten!
Das war auch nach ihrer Meinung das große Manko bei der Umsetzung des vorgeschlagenen Pandemieregimes: Alle Überwachungs- und Kontrollmöglichkeiten wären von den Einzelstaaten nicht umfassend umgesetzt worden. Die Absätze der Pharmaindustrie in Form von Impfstoffen waren zwar groß, aber es gibt noch Luft nach oben. Deshalb möchte sie in Zukunft die Alleinherrschaft in Gesundheitsfragen übernehmen. Das Problem, dass die „Pandemie“ durch einen globalen Notstand bekämpft wurde, an dessen Maßnahmen mehr Menschen gestorben sind als an der Krankheit selber, sieht sie nicht; wer die Notstandsmaßnahmen kritisiert, sitze sog. „Desinformationskampagnen“ auf. Um ihren bisherigen „Empfehlungen“ einen verbindlichen Rahmen zu geben, will sie die Mitgliedsstaaten nun zu einem Pandemievertrag und den Internationalen Gesundheitsvorschriften bei der kommenden Weltgesundheitsversammlung 2024 verpflichten. Die EU mit Frau von der Leyen an der Spitze (man erinnere sich an den Skandal um die per SMS vereinbarten Milliardenverträge mit Pfizer und Co.), prescht bereitwillig vor: Im Dezember 2021 hat die EU eine europäische Behörde für Notfallmaßnahmen im Gesundheitswesen (European Health Emergency Response Authority HERA) eingerichtet. Diese verordnet, dass die digitalen Gesundheits-(=Impf-)zertifikate weiter ausgestellt werden müssen, obwohl alle wissen, dass die Impfungen überhaupt nicht funktionieren! Dies will die WHO als Erfolgsmodell in seine Verträge übernehmen. Außerdem verhandelt die EU mit der WHO, dass sie für die Europäische Union entsprechend der Richtlinien der WHO ein eigenes Regelwerk aufbauen will, was bedeutet, dass wir Bürger der EU diesen Bedingungen unterworfen sind! Es dürfen aber weder der neue Pandemievertrag und die Internationalen Gesundheitsregeln noch die EU-Verträge verabschiedet werden! Versuchen wir, das zu verhindern!

Die Entscheidung: Humanität gegen Autorität…

Laien’s Dok-Film-Abend
Freitag, 08.September 2023 um 20 Uhr
Kulturverein „Alles wird schön“,
Friedrich-Naumann-Str. 27

… ist das Thema unseres nächsten Dokfilm-Abends. In dem Film „Hasenjagd“ geht es um ein kolossales Verbrechen, um einem Massenmord an hunderten russischen Kriegsgefangenen, denen Anfang Februar 1945 ein Ausbruch aus dem KZ Mauthausen gelungen war.
Rund 500 Kriegsgefangene hatten den Ausbruch geplant, um dem sicheren Tod zu entkommen. Die Häftlinge entkamen dem KZ, indem sie den umgebenden elektrischen Zaun durch nasse Wolldecken kurzschlossen, das Wachpersonal überraschten und mit gesammelten Gegenständen bewarfen. Anschließend liefen sie über angrenzende Wiesen in den Wald. Bereits auf diesem Weg gab es viele Opfer. Aber ca. 150 von ihnen blieben am Leben und konnten sich retten. Allerdings nicht lange, weil die SS-Soldaten aus dem KZ die umliegende Bevölkerung aufforderte, die flüchtigen Gefangenen zu suchen und „keine Gefangenen“ zu machen.
Diese Anweisung wurde von der Bevölkerung gründlich befolgt: am Ende der „Hasenjagd“ überlebten nur sieben Häftlinge den Massenmord.
In diesen wenigen Tagen zeigte sich, wer wegschaute oder heimlich half, und wer mit der Masse mitmachte und bei der Menschenjagd dabei war.
Dieses große Verbrechen gegen die Gefangenen ist nicht das einzige gewesen. Auch bei den Todesmärschen, auf die KZ-Gefangene ab März/April 1945 geschickt wurden, starben tausende durch die Kugeln örtlicher ziviler Bewacher oder durch Hunger. Eines dieser Massaker fand nicht weit von Mauthausen, in der Nähe von Eisenerz statt. Dort fanden 200 Menschen durch ortsansässige Männer des Volkssturms den Tod bei einer Massenerschießung.

KZ- Häftlinge auf dem Todesmarsch nach Mauthausen. Aufgenommen in der Ortschaft Hieflau.
Man sieht deutlich, dass die Bewacher keine Soldaten sind. Sie sind aus der örtlichen Bevölkerung.
Die Bild wurde heimlich aus eine Dachluke aufgenommen.

Hasenjagd – Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen.
Österreichischer Spielfilm von 1994.
Er beschäftigt sich mit den Ereignissen vor, während und nach der Mordaktion Mühlviertler Hasenjagd im Jahr 1945.
Spezialpreis der Jury beim Filmfestival San Sebastian 1994
Publikumspreis bei der Diagonale 1994
Kulturpreis des Landes Oberösterreich für Filmkunst 1994 für Andreas Gruber
Österreichischer Filmpreis 1995


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